#9 - Probesegeln mit Spaß!

So schön kann Segeln sein

Ein Probeschlag mit der neuen Elan E6 vor Portoroz bei perfekten Bedingungen: 20 Knoten Wind, dazu eine kurze Welle und viel Sonne.
 
Die See vor Portoroz, Slowenien, ist tiefblau und bewegt, hier und da tauchen erste weiße Schaumkronen auf der kurzen Welle auf. Der Wind bläst uns mit etwa 20 Knoten entgegen, mal weniger, ab und zu auch schon mal mehr. Und die Sonne blendet – der schönste Segeltag, den wir uns wünschen könnten. Ohne jede Anstrengung laufen wir hoch am Wind gegenan, mit einem Reff im Großsegel und dem kaum überlappenden, 110-Prozent Vorsegel läuft das Schiff wie auf Schienen. Es geht mit acht Knoten voran und durch die kurzen Seen wie durch Butter. Ich sitze am Rad, in Luv an einem der zwei Räder, und bin begeistert. Dicht hinter mir rauscht das Heckwasser als Soundtrack zu der Geschwindigkeit, die auf den Instrumenten angezeigt wird. So schön kann Segeln sein!

 
Die E6 ist das neue Flaggschiff von Elan. Eigentlich, so heißt es, sei es nur das Flaggschiff der E-Linie, aber von allen drei Modellreihen ist dies diejenige, die am dichtesten an den Ursprüngen von den Elan Segelyachten dran ist: Vor allem gebaut für sportliches, schnelles Segeln. Völlig anders ist die enorm erfolgreiche Reihe der „Impression“, moderne und gut segelnde Fahrtenyachten mit viel Platz, unkompliziert und robust und bei Charterkunden ebenso beliebt, wie unter Eignern. Schließlich gibt es seit 2017 noch die Elan GT-Linie. Luxuriös und schnell, zum Fahrtensegeln für anspruchsvolle Eigner, die auch auf Reisen gerne etwas schneller unterwegs sind.
 
Dagegen ist die E6 eher etwas für anspruchsvolle Regattasegler, die auch gerne mal mit Family und Friends unterwegs sein wollen und dann gerne auch einen zwar dezenten, aber doch spürbaren Luxus an Bord genießen.
 
Vor allem aber geht es bei dieser markanten, vom berühmten Designstudio Pininfarina gestylten Yacht um geballten Segelspaß und echte Performance. Wie alle Elan Yachten der letzten Jahre wurde auch die E6 von Humphreys Yacht Design entworfen. Tom Humphreys sagt dazu: „Wir haben die Performance einer Serienyacht hier auf ein ganz neues Level gehoben. Möglich war es durch die hochmoderne Bautechnologie bei Elan Yachts und den wertvollen Input von Gurit Composites. Die Verdrängung konnten wir ganz entscheidend minimieren, ohne Abstriche an die strukturelle Festigkeit von Rumpf und Deck. Gleichzeitig haben wir die Stabilität erhöhen können und damit auch das Segeltragevermögen. Die Chines im Achterschiff bringen die Stabilität, sowie das Schiff krängt legt es sich darauf und powert los!“
 
Diese Chines sind in mehrfacher Hinsicht entscheidend. Das breite Heck, welches so viel Segelpower vor allem Downwind und gleichzeitig Platz in den Achterkabinen schafft, funktioniert nur mit einer wirklich ausgefeilten Linienführung. So aber, das sehen wir an diesem Tag, läuft es!
 
Sowie der Wind raumer kommt und wir die Segelfläche wieder vergrößern, geht es mit der Geschwindigkeit sofort in den zweistelligen Bereich. Immerhin ist dieses große Schiff dazu ausgelegt, bei den entsprechenden Bedingungen sogar ins Gleiten zu kommen. Auf der anderen Seite überzeugen auch die Leichtwindeigenschaften, dank großzügig bemessener Segelfläche und geringer Verdrängung.
 
Diese Yacht würde auch auf Regatten immer das Potenzial für einen Podiumsplatz haben. Dennoch bietet sie unter Deck wirklich großen Wohnkomfort mit Stil. Das ist heute möglich: Regattasegeln mit Luxus. Fast schon wieder so, wie es einst mal war. Nämlich im „Goldenen Zeitalter“ der großen Rennschoner. Nur, dass diese dann noch einmal doppelt bis dreimal so groß waren und von einer Horde bezahlter Seeleute bewegt werden mussten. Für die Elan E6 reicht dagegen ein segelerfahrenes Paar. Und für die Regattamanöver vielleicht noch ein paar Freunde dazu…
 
Mehr Informationen über die E6 hier