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#23 - Das besondere Designkonzept von RM-Yachts

Ist es eigentlich ein Zufall, dass die modernen RM-Yachten in verschiedener Hinsicht an noch modernere Hochseerennyachten, wie etwa die Open 60, erinnern? Natürlich nicht. Schon eher eine Überraschung ist es, dass sie sich gerade wegen solcher Merkmale ganz besonders als sichere und komfortable Familien- und Fahrtenyachten qualifizieren.

In einigen Bereichen des Serienyachtbaus ist es ja schon fast Mainstream, dass neue Modelle ähnlich aussehen wie aktuelle Rennyachten: Mit breitem Heck, Doppelrudern, einer flachen Bilge und voluminösem Bug. Auch wandern manche Masten weiter und weiter nach Achtern, hin zur Schiffsmitte. Das alles muss jedoch schlüssig sein im Rahmen eines Gesamtkonzepts, sonst funktioniert es nicht wirklich. Bei Rümpfen wie den eben beschriebenen kommt es auch auf das Gewicht an. Vor allem aus diesem Grund hat RM-Yachts sich schon von Anfang an, auf anraten ihres „Hausdesigners“ Marc Lombard, auf die für diese Werft so besonderen Bauweise aus Holz-Epoxid Rümpfen mit Schaumkerndecks entschieden. Diese sehr moderne Holzbauweise ist besonders leicht und fest und bietet viele weitere Vorteile; vor allem aber ist sie ein zentraler Bestandteil des Gesamtkonzepts, das nur so zur vollen Entfaltung kommt. 

Natürlich hilft es auch, dass die Rümpfe, Decklayouts und Riggs über 30 Jahre lang vom gleichen, erfolgreichen Designteam immer weiter optimiert werden konnten – und das ist außerdem auch noch eines der besten. Denn die Konzepte und Ideen von Chefdesigner Marc Lombard haben sich bei den berühmten Hochseerennen immer als besonders erfolgreich erwiesen.

Aber geht es bei RM nicht vor allem um das Langfahrtsegeln? Natürlich. Aber wie schon erwähnt kommen viele der besonders ausgeprägten Eigenschaften von Hochseerennern auch beim Blauwassersegeln zum Tragen. Letztere sind oft für Einhandregatten oder Zweiercrews konzipiert, beispielsweise; von den dazu gewonnenen Entwicklungen beim möglichst einfachen und Kräftesparenden Segelhandling zum Beispiel profitiert eben auch die Familiencrew.

Dazu aber gleich mehr. Die meisten Hochseerennen und lange Blauwassertouren zeichnen sich beide dadurch aus, dass nach Möglichkeit alle langen Ozeanstrecken mit raumen Wind, also downwind, gesegelt werden. Und so sind RM-Yachten, auch wenn sie hervorragend kreuzen, vor allem für solche Kurse optimiert. Langfahrtsegler haben Zeit, auf das richtige Wetter zu warten: Wer nicht kreuzen muss, lässt es lieber bleiben und wartet auf den besseren Wind. Aber auch am Wind sollten RM-Yachten schnell und frei gesegelt werden, ohne zu viel Höhe zu kneifen. Das ist eine französische Spezialität, die sich auch auf regatten entwickelt hat: Lieber „voll und bei“ und dafür schneller segeln. Das ergibt die bessere VMG, man kommt damit an der Kreuz also schneller zum Ziel. Das funktioniert allerdings nur bei RM- und modernen Rennyachten, weil die Zunahme an Speed hier so signifikant ist, wenn man nur ein paar Grad tiefer fährt.

RM-Yachts Verkaufsdirektor César Dohy hat viele Jahre lang Offshorerennen wie das Fastnet Race oder die Transat Jacques Vabre auf den jeweils neuesten Rennyachten gesegelt. Er sagt: „Dabei habe ich gemerkt, dass eine moderne Open 60 sich im Grunde einfacher segeln lässt, als die durchschnittliche Familienyacht!“ Denn bei ersteren lassen sich die meisten Segelmanöver aus dem sicheren und geschützten Bereich des überdachten Cockpits fahren. „In diesem Bereich sind alle Winschen angeordnet. Und es gehört natürlich ein zuverlässiger Autopilot mit Fernsteuerung dazu. Auf einem modernen IMOCA (Open 60) Racer muss man nur noch selten sein Ölzeug anziehen, da man sich die meiste Zeit beim Segeln hier aufhält. Und das haben wir auf unsere RM-Yachten übertragen, unter der großen Sprayhood ist man bestens beschützt und dort sind auch alle Winschen. In diesem Bereich um den Niedergang herum steht man aber nicht nur trockner, sondern vor allem auch sehr viel sicherer, als wenn man die Winschen auf einem Cockpitsüll in Lee bedienen muss. Außerdem bleibt das Cockpit selber dann frei von Schoten und anderen Leinen.“

Es gibt jedoch auch einen ganz enormen Unterschied zu jeder Hochseerennyacht. Dass eine RM-Yacht ein wunderbares Familien- und Fahrtenschiff ist, zeigt sich unter Deck an dem so typischen, besonders hellen und luftigen Interieur.

 

Eine weitere Besonderheit bei RM-Yachts sind die beliebten, von Marc Lombard entwickelten Doppelkiele. Mit traditionellen Kimmkielen und den damit verbundenen notorisch schlechten Kreuz- und Segeleigenschaften haben diese Doppelkiele nichts gemein. Zwar reduzieren sie den Tiefgang gegenüber einem Mittelkiel etwas, aber dennoch sind sie schmal und tief, hydrodynamisch also sehr effektiv und mit einem deutlich höheren aufrichtendem Moment als die konventionellen, extrem flachen und dafür langen Kimmkiele. Es gibt jede RM-Yacht mit Mittelkiel oder auf Wunsch auch als Kielschwerter, doch die unkomplizierten und effektiven Doppelkiele erfreuen sich in Tidenrevieren wie entlang der französischen Atlantikküste, der Heimat von RM-Yachts, ganz besonderer Beliebtheit. Denn dank eines verstärkten und mit einer Abschlussplatte am unteren Ende des Blattes versehenem Ruder kann die Yacht mit solchen Doppelkielen im Hafen oder der Ankerbucht bei Ebbe auch problemlos und dann aufrecht stehend trocken fallen.

 

Hier geht es zu weiteren Informationen über RM-Yachts.

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